Reiherhagen 31, 22846 Norderstedt
+49 176 240 187 61
info@pferdezahn-chiro.de

Zahnbehandlung

Zahnbehandlung: Wieso benötigen Pferde regelmäßige Zahnbehandlungen?

Pferdezähne werden beim Mahlvorgang abgerieben und schieben dann jährlich ca. 2-4 mm aus dem Zahnfach nach. Dies bedeutet der nicht-sichtbare Teil des Zahnes, die sogenannte Reservekrone, wird von Jahr zu Jahr kürzer. Die Zähne wachsen also nicht wie viele Besitzer denken, sondern sie schieben aus dem Zahnfach heraus nach. Pferdezähne werden insgesamt immer kürzer, bis sie im höheren Alter komplett abgenutzt sind.

Pferde sind daran gewöhnt mind. 16 Stunden am Tag grob strukturiertes Futter zu zermahlen. Durch unsere heutigen Haltungs- und Fütterungsbedingungen ist dies nicht gegeben. Die Zähne werden ungleichmäßig oder zu wenig abgerieben. Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte Anisognathie des Pferdekopfes, d.h. der Oberkiefer ist immer breiter als der Unterkiefer.  Die Backenzähne eines Pferdes weisen eine bestimmte Winkelung auf, was das Zermahlen des Futters erleichtert. Durch diese Asymmetrie können scharfe Kanten an den Backenzähnen entstehen. Diese befinden sich am Oberkiefer außen und am Unterkiefer innen. Sie können messerscharf werden und die Backenschleimhaut sowie die Zunge verletzen. Da diese Kanten durch die Anisoganthie und den Mahlvorgang bedingt sind, entstehen sie immer wieder, es ist also eine regelmäßige Zahnbehandlung notwendig, um das Pferd vor Verletzungen und damit vor Schmerzen zu schützen.

Fehlende Pferdezähne

Fehlende Zähne führen dazu, dass der Gegenspieler nicht abgerieben wird, aber immer weiter aus dem Zahnfach nachschiebt.  Ein solcher Zahn wird also immer länger, es können sogenannte Meißelzähne entstehen. Diese behindern den Mahlvorgang des Pferdes, da der Unterkiefer nicht mehr nach vorne gleiten kann.

Probleme durch schlechte Zahngegebenheiten

Der Unterkiefer eines Pferdes muss  nach vorne gleiten können, wenn das Pferd den Kopf senkt (oder am Zügel gehen soll) und muss beim Kopfanheben wieder nach hinten gleiten können–> Biomechanik!! Dementsprechend behindern Haken, Rampen, Meißelzähne etc. diese notwendige Biomechanik. Das Pferd wird Probleme beim Reiten zeigen.

Beim Mahlvorgang lastet ein enormer Kaudruck auf den Zähnen, dieser wird bei einem gut ausbalancierten Pferdegebiss gleichmäßig auf alle Backenzähne verteilt.  Ist ein Zahn höher als die anderen, lastet auf diesem der gesamte Kaudruck, was dazu führen kann, dass der Zahn bricht oder aus der Zahnreihe verschoben wird.

Durch das Ausbalancieren des Pferdegebisses können solche Probleme vermieden oder behoben werden.

Leider erkennen viele Pferdebesitzer erst, dass ihr Pferd Zahnprobleme hat, wenn bereits massive Veränderungen vorliegen.  Pferde als Fluchttiere zeigen Schmerzen sehr spät. Ich habe viele Pferde gesehen, die mit hochgradigen Befunden wie gebrochener Backenzahn, massive Schleimhautverletzungen, Wunden in der Zunge etc. noch fressen.

Wie sieht eine gute Zahnbehandlung aus?

Wie bereits oben erwähnt, nimmt sich der Pferdezahnarzt viel Zeit für die gründliche Untersuchung der Maulhöhle. Jeder einzelne Zahn wird genaustens untersucht und jeder Befund wird auf einem speziellen Zahnbefundbogen dokumentiert.

Im Anschluss werden die Befunde und die  jeweilige Therapie mit dem Besitzer besprochen.

Speziellen elektrische Raspeln können jeden Zahn erreichen, auch bei kleinen Shettys oder sehr engen Mäulern können die letzten Backenzähne behandelt werden. Schleimhautverletzungen können durch den geübten Pferdezahnarzt vermieden werden.

Mit den elektrischen Raspeln können auch Meisselzähne, hohe Wellen, Haken und Rampen behandelt werden, was mit Handraspeln nicht gelingen kann.

Handrapseln können die scharfen Kanten entfernen, was vielen Pferden auf den ersten Blick auch Erleichterung verschafft, aber mehr kann eine Handraspel nicht ausrichten!!!

Mit speziellen Handstücken können die Schneidezähne behandelt werden.

Eine alleinige Behandlung der Backenzähne ist häufig nicht ausreichend oder sogar fehlerhaft. Aber auch bei den Schneidezahnbehandlungen können viele Fehler gemacht werden. Ein zu starkes Kürzen kann zu eröffneten Nerven oder zu erhöhtem Druck auf den Backenzähnen führen.

Ich erlebe immer wieder Kunden, die sehr aufgeregt sind vor der Zahnbehandlung ihres Pferdes oder sogar Angst davor haben.

Ich stehe Ihnen für allen Fragen zur Verfügung und möchte dass meine Kunden genau wissen wieso und weshalb ich genau dieses oder jenes mache. Mein Ziel ist, dass ihr Pferd hinterher zufriedener ist, aber dass auch Ihnen als Kunde die Angst vor der Sedierung und der Zahnbehandlung genommen wird.

Zum Thema: Sedierung

Pferdegebiss vor er Behandlung.

Pferdegebiss nach der Behandlung.